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Alternatives Reisen – A Different Way Of Travelling

Reisen statt gereist werden.

Im August des letzten Jahres verbrachte mein Freund seine Zeit damit, uns einen charmanten Urlaubsgefährten zu suchen. An einem sonnig warmen Mittag präsentierte er mir dann freudenstrahlend unsere zukünftige Urlaubsbehausung, den knallroten kleinen Bus Olaf. 

Nach einem kalten Winter in welchem wir eifrig Pläne für Olafs Umbau anfertigten und uns oft hinfort an fremde Orte und neue Kulturen träumten, steht nun endlich der Frühling vor der Tür. Langsam zeigen sich die ersten Knospen an den noch müden Bäumen und Pflanzen und auch wir streifen die letzten müden Winterschlafzellen ab, kümmern uns um Olaf und machen ihn urlaubsreif. Ein Ziel unserer ersten kleinen Reise soll Trier sein. Ein Abenteuer welches wir in einigen Tagen antreten werden und welchem ich mit großer Neugierde entgegen fiebere.

 

Ich bin sehr glücklich darüber meine Entzückung und Begeisterung des nomadischen Reisens jemandem zeigen zu können. Als kleines Kind machte ich mit meinen Eltern die ersten Erfahrungen, mit Zelt und Auto durch unbekannte Ländern zu streifen, an Orten zu verweilen, welche in keinem Reiseführer stehen und uns mit Händen und Füßen mit den Einheimischen zu verständigen. Meine anfängliche Verängstigung gegenüber dem großen Unbekannten, den ungeplanten Fahrstrecken und den unheimlichen Zeltübernachtung Mitten im Wald, ist in eine unstillbare Neugierde voller Tatendrang gewichen. Stefan Zweig schrieb einen seiner Texte über das Reisen statt gereist werden und spricht damit meinem inneren Reisefühl aus dem Herzen. Sein Text ist zwar viele Jahre alt, aber für mich ein aktuelles Lebensgefühl. Das selbstständige Reisen, ohne durchgeplante und geführte Route hat nicht nur etwas abenteuerlustiges, es ist auch sehr lehrreich. Mich reizt die extreme Konfrontation meines gewohnten Lebensstils mit dem der bereisten Kultur. Innerhalb kürzester zeit lebt man Dicht an Dicht mit den Einheimischen zusammen. Ohne vorher gebuchtes Hotel ist man auf ihre Hilfe angewiesen, sei es beim Auffinden eines Campingplatzes oder auf der Suche nach einem Supermarkt. Man findet sich zurecht mit den dort ansässigen Bräuchen und Ritualen, taucht ein in die anfänglich wunderliche Mentalität und findet sich wieder in einem wunderbaren Land, voller Besonderheiten und Einmaligkeiten.

Mit unserem Bus sind wir flexibel und können unsere Reisewünsche direkt erfüllen, es muss kein Terminplan eingehalten werden. Auch die Suche nach einer Unterkunft ist für uns überflüssig, da unser Bett immer dabei ist. Der Gedanke, jeden Morgen an einem anderen Ort aufwachen zu können und ein fremdes Land voller interessanter neuer Leute um mich zu haben, beflügelt mich unwahrscheinlich. Reisen, vor allem diese Art des Reisens, eröffnet einem neue Gedankenwege. In anderen Ländern ohne feste Unterkunft, besitzen wir keinen Zugang zu technischen Geräten. Wir nehmen bewusst Abstand zu unserem Alltag und bei unserer Rückkehr in den Alltagstrott, erscheinen uns viele Probleme nicht mehr so verzwickt und lassen sich leichter lösen. 

 

Ich freue mich sehr auf unsere anstehenden Abenteuer mit Olaf. Auch wenn unser erster kleiner Ausflug nur bis Trier geht, träume ich schon von den nächsten großen Touren und von all den Menschen, die wir dort antreffen werden.

 

Bis zum nächsten Mal!


Travel instead of being travelled

Last year in August my boyfriend was looking after a new charming travelling companion for us and on a sunny warm afternoon he presented me proudly our future holiday housing, the small but bright red bus Olaf. In winter we were engaged to make plans for Olafs transformation into a cozy campervan. Often we dreamed ourselves away, to beautiful places and unknown countries and now, finally spring is here! Slowly the buds are bursting on the still tiered trees, but we took care of Olaf and made him ready for holidays. In a few days we will start our first small adventure to Trier and I can’t expect it! 

 

I am really happy to share my joy and enthusiasm about the nomadic travelling with someone. When I was a kid, I made my first experiences with my parents, travelled with car and tent through unknown countries, stayed at places, no guidebook will show you and tried everything to understand the natives. First I was really scared by the great unknown, the unplanned routes and the nights we spent in scary forests. But all this lost ground, when unappeasable curiosity settled down in me, coming along with zest for action. Stefan Zweig once wrote a text about travel instead of being traveled and talks out of my heart. Independent travelling, without planed and guided routs, is not only adventurous but also insightful. I like the extreme face-off between my familiar lifestyle and the one of the travelled country. Within short spell you live with the natives. Without a booked hotel we need their help, to find the next campsite or the way to the nearest supermarket. 

With our bus we are flexible and we can fulfil our travel desires directly. No plan or timetable has to be accorded. We also do not need to waste our time by searching a place, where we can stay at night. Our bed is always with us and we can stay and sleep wherever we want. I love the thought, to wake up to another place every morning and to have an interesting land and folk around me. This way of travelling will open your mind a bit and without a fixe housing, you won’t get surrounded by all the technical equipment like mobile phones or laptops. We give up on our daily routine and consciously experience our trip. 

 

I am looking forward to our upcoming adventures with Olaf. Even if our first small trip is only to Trier, I dream of the next big tours and of all the people we will meet there.

 

Have a great time!

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© Julia Feldhusen Dezember 2017

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