· 

Analoge Doppelte Experimente

Meine Vorliebe für analoge Doppelbelichtungen hatte ich bereits in meinem Beitrag Doppeltgemoppelt beschrieben. Nebenbei erwähnte ich auch mein Vorhaben, einen FilmSwap mit zwei meiner Kameras zu tätigen.

Doppelbelichtungen habe ich bis jetzt nur spontan in einen Film eingebaut und auch sehr zögerlich verwendet. Ich wollte ein vorhandenes schon fotografiertes Motiv, nicht mit einer Doppelbelichtung „ruinieren“. Vor ein paar Wochen habe ich mich dann dazu entschieden, alles dem Zufall zu überlassen und einen kompletten Film zweimal zu belichten. 

Der ursprüngliche Gedanke war auch, zwei unterschiedliche Kameras zu benutzen. Ich war gespannt auf den Kontrast zwischen Exa und Canon. Meine Exa hat mit ihren Objektiven einen unglaublichen Unschärfeverlauf mit einer leichten Vignettierung zu den Ecken hin. Meine Canon dagegen macht, wenn man gut ist, Aufnahmen, welche nicht von einem digitalen Bild zu unterscheiden sind. 

 

Mit der Canon fing ich an, den Film das erste Mal zu belichten. Ich nahm mit vor, zuerst Landschaftsaufnahmen zu machen. Nicht zu sehr ins Detail gehen, weitläufige, große Aufnahmen von Straßen, Blumenbeeten oder Landschaften. Im zweiten Durchlauf wollte ich dann eher auf Details achten, kleine filigrane Dinge festhalten und auch mehr auf Menschen, Portraits oder einzelne Blüten eingehen. Meine Exa schien mir dafür die beste Wahl, mit ihren Makro-Zwischenringen könnte ich in eine makroskopisch kleine Welt eintauchen und diese mit den weitläufigen Landschaftsaufnahmen kombinieren. 

Aber natürlich läuft selten etwas wie geplant. 

Um durch die zweifache Belichtung den Film nicht zu überbelichten, muss mit einer geringeren Belichtungszeit fotografiert werden. Da ich ständig mit einer 200er ISO fotografiere, sowohl im analogen als auch im digitalen Bereich, kann ich verschiedene Lichtsituationen gut einschätzen und entscheide mich meist für die richtige Belichtungszeit. Was ich nun brauchte war ein Film mit einer geringeren Belichtungszeit, z.B. 100. Diesen würde ich dann normal, wie mit ISO 200 belichten. Dadurch wird das Bild unterbelichtet, doch durch die zweite nochmalige Belichtung, müssten beide aufgenommenen Motive gut sichtbar sein, ohne dass das komplette Bild weiß wird, durch die Überbelichtung. So meine Überlegung. 

 

Der Plan scheiterte schon daran, dass es mir nicht möglich war, einen Film mit ISO 100 zu finden. 400, 800, 200, 80, … alles wurde mir angeboten, aber keine 100. Ich entschied mich dann doch für einen Film mit ISO 200, schließlich stapeln sich davon unzählige bei mir zu Hause. Jetzt stellte sich mir das Problem in den weg, dass ich durch meine „normale“ Belichtung den Film überbelichten würde. Mit der Canon war das ein geringeres Problem. Sie besitzt einen Belichtungsmesser und mit der Einstellung von ISO 400 konnte ich den Film unterbelichten. Aber die Exa ist zu einfach, um einen integrierten Belichtungsmesser zu besitzen, somit konnte ich sie für den zweiten Belichtungsdurchgang nicht nehmen und entschied mich auch dort für die Canon.

Nun kommen wir aber zu den Bilder, welche in den letzten zwei Monaten durch die Dopplungen entstanden sind:



Hier endet auch schon die Dokumentation eines weiteren analogen Experimentes. Das nächste ist schon in den Startlöchern, aber dazu zu gegebener Zeit mehr. 

Bis dann, wir lesen uns!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0

© Julia Feldhusen Dezember 2017

Alle auf dieser Webseite gezeigten Bilder, Werke, Texte und Projekte sind, wenn nicht anderes benannt, von mir erstellt und unterliegen meinem Urheberrecht. Bitte benutzt nichts davon (auch nicht Auszüge) ohne mein Einverständnis.